GDT Naturfotograf des Jahres 2024

GDT Naturfotograf des Jahres 2024

1. Platz: Dieter Damschen (DE) | Winterhochwasser im Auwald | Winter in the floodplain forest

Gesamtsieger:
Dieter Damschen
Winterhochwasser im Auwald


Der Winter ist meine Lieblingsjahreszeit und eines meiner Lieblingsmotive ist die Landschaft des Biosphärenreservats Flusslandschaft Elbe. Diesen Hartholzauwald im Deichvorland suche ich recht häufig zum Fotografieren auf und habe bereits feste Punkte und Sichtachsen, die eine Bildkomposition meiner Wahl bieten. Obwohl ich behaupte, diese Location sehr gut zu kennen und sich auch schon mal das Gefühl einstellt, hier alles x-mal gesehen und fotografiert zu haben, überrascht es mich immer wieder, wie unterschiedlich sich der vermeintlich bekannte Ort zeigen kann.

Nach vielen Jahren mit teilweise extrem niedrigen Wasserständen war es im Januar 2024 endlich wieder so weit, dass das Winterhochwasser höher ausfiel und die alten Eichen umspülte. An diesem Morgen hatte der Schneefall der vorangegangenen Nacht in Verbindung mit kräftigem Wind die Stämme und Äste der Bäume einseitig mit Schnee überzogen. Die dadurch entstandenen kontrastierenden Linien betonen noch einmal die charaktervollen Strukturen der mächtigen Bäume und erschaffen so eine besondere graphische Wirkung dieses flüchtigen Moments.

Fujifilm GFX100S, 5.6/100-200mm @150 mm, ISO 100, f16, 6,5 Sek.

Über Dieter Damschen

Geboren 1970 in Moers am Niederrhein, wird er vom Vater gerne als „Hans Guck-in-die-Luft“ betitelt. Mit zwölf Jahren gerät er in komische Kreise: durch die regelmäßige Teilnahme an vogelkundlichen Exkursionen wird das Interesse für die Natur geweckt und für alles andere verdorben. Schwer beeindruckt vom martialischen Aussehen des Novoflex-Schnellschussobjektivs 8.0/600mm, welches ein anderer Teilnehmer oft auf den Wanderungen mit sich führt, entsteht der erste Kontakt zur Fotografie und der Funke springt über. Es folgt ein Praktikum in einem Fotostudio (Portraits, Passbilder, Hochzeitsfotos), wo er zwei Wochen in der Dunkelkammer mit Chemikalien hantiert und zu dem Schluss kommt: „Fotograf ist nicht mein Berufswunsch!“ 1986 besucht er das Niedersächsische Wendland und es ist Liebe auf den ersten Blick. „Die Elbe ist der Rhein in schön!“
Durch die Lektüre von Fritz Pölkings Buch Vogelfotografie wird 1988 der Entschluss gefasst, Naturfotograf zu werden. 1990 folgen Abitur und Zivildienst (Gänsezählen beim NABU) und keine Vorstellung von einem geraden Weg in irgendeinen klassischen Beruf. 1991 kommt die Zeit zwischen Zivildienst und einem geplanten Biologiestudium (Berufsziel: eine Arbeitsstelle irgendwo in freier Natur, wo es viel zu fotografieren gibt), die mit einem 4-Monatsvertrag als Hilfskraft in einer Druckerei überbrückt wird. Der Zeitvertrag wird mehrfach verlängert, und nach mehr als zwölf Jahren unter der Neonsonne erfolgt die Rückbesinnung auf die vom Vater zugesprochenen Fähigkeiten.
Dieter Damschen
2003 folgen dann die Beendigung des Arbeitsverhältnisses, ein Umzug an die Elbe, der Beginn der Selbständigkeit als Naturfotograf und, ja, er kann davon leben. Ziel erreicht!

www.dieterdamschen.de

Kategorie 1: Vögel

Kategorie 2: Säugetiere

Kategorie 3: Andere Tiere

Kategorie 4: Pflanzen und Pilze

Kategorie 5: Landschaften

Kategorie 6: Atelier Natur

Sonderkategorie: Alles im Fluss - Deutschlands Flusslandschaften

Sie sind die Lebensadern der Natur, prägen seit Jahrtausenden unsere Landschaften und bieten Heimat für unzählige, teilweise hochspezialisierte Tier- und Pflanzenarten. Die Ökosysteme der Flusslandschaften sind extrem vielfältig und abwechslungsreich: Wilde Flüsse im Voralpenland, schattige Wasserläufe in romantischen Kerbtälern, mächtige Ströme in der Ebene, Auwälder und Mäander.

Flusslandschaften haben den Menschen schon immer fasziniert. So ist es kein Wunder, dass sich Dichter und Maler seit jeher von der einzigartigen Schönheit unserer Flüsse haben inspirieren lassen.

Preis der Jury

9. Platz: Jan Sohler (DE) | Jäger und Gejagte | Predator and prey Preis der Jury: Jan Sohler (DE) | Jäger und Gejagte

Danksagung

AC-Foto

Die GDT möchte sich an dieser Stelle ganz herzlich bei der Firma AC-Foto für die großzügige und beständige Unterstützung in diesem Wettbewerb bedanken!


Jury 2024

Martin Stock

Martin Stock

Der Fotograf Martin Stock ist langjähriger Kenner des Wattenmeeres. Seine Wattbegeisterung begann im Zivildienst bei der Schutzstation Wattenmeer auf der Hallig Langeness. Als promovierter Biologe arbeitete er nach seinem Studium zunächst für den WWF, später wechselte er in die Nationalparkverwaltung für das Schleswig-Holsteinische Wattenmeer. Aus seiner langjährigen Arbeit im und über das Wattenmeer sind verschiedene populärwissenschaftliche und wissenschaftliche Bücher, Bildbände, Kalender und Zeitschriftenbeiträge hervorgegangen. Seine Fotografien werden wattenmeerweit für die Öffentlichkeitsarbeit eingesetzt, seine Bilder sind europaweit in Ausstellungen zu sehen. Aktuell ist sein Bildband Wunderwelt Wattenmeer mit Tim Schröder erschienen. Martin gibt Workshops im Wattenmeer und zu anderen Themen.

www.wattenmeerbilder.de

Sandra Westermann

Sandra Westermann

Sandra Westermann (*1980) ist seit nunmehr zehn Jahren als selbstständige Fotografin tätig. Ihr naturfotografischer Schwerpunkt liegt in der Landschafts- und Pflanzenfotografie. Wichtig ist es ihr dabei, Bilder zu schaffen, die nicht nur das Offensichtliche zeigen. Vielmehr offenbart sie mit ihren Fotografien ihre eigene Sichtweise und die Schönheit und Ästhetik der Natur im Detail. Sandra lebt im nördlichen Niedersachsen, wo auch der Großteil ihrer Bilder entsteht.

www.sandrawestermann.com

Bernhard Schubert

Bernhard Schubert
Bernhard Schubert ist studierter Zoologe und selbstständiger Naturfotograf. Sein wissenschaftlich fundiertes Wissen über Fauna und Flora hilft ihm dabei, seine Visionen in der Naturfotografie umzusetzen. Seine Naturverbundenheit bekam er als Kind durch zahlreiche Wanderungen mit seiner Familie in die Wiege gelegt. Schon damals wusste er sich für Tiere und Pflanzen aller Art gleichermaßen zu begeistern. Den Startschuss, sich intensiver mit der Naturfotografie auseinanderzusetzen, gab sein Studium, als er Gleichgesinnte kennenlernte und sich im Rahmen eines Projektpraktikums seinen Kindheitstraum, einen Tropenaufenthalt, erfüllen konnte. Bernhard fühlt sich in jeder Sparte der Naturfotografie wohl, sei es per Drohne, Unterwasser, Kamerafalle, Weitwinkelmakro, Supertele oder Landschaft. Alles, was ihm dabei hilft, die Natur in ihren zahlreichen Facetten abzubilden, weckt auch sein Interesse an der Technik. Den vielfach international ausgezeichneten Wiener Neustädter (AT) zieht es auf der Suche nach seinen Fotomotiven vor allem in die Tropen, ans Mittelmeer und an möglichst unberührte Abschnitte seiner Heimat.

www.bernhardschubert.com