„Die Temperaturen steigen, der Schnee schmilzt, Wasser bahnt sich zäh den Weg ins Tal. Was den ganzen Winter über versteckt war, wird von dem milden Regen enthüllt. Die Wolken lichten sich und geben den Blick auf die schon abgetauten Felshänge frei. Durch den sich öffnenden Schleier gleitet der Steinadler auf der Suche nach den Überresten des Winters. Zahlreiche Lawinen in den Bergen fordern ihre Opfer und bieten den Steinadlern eine ergiebige Nahrungsquelle nach der Schneeschmelze. Bei aufklarender Witterung kann man sie dann häufig gut beobachten. Doch das Wetter in den Alpen ist unberechenbar. Zwei Tage später sollten in dieser Region innerhalb von 48 Stunden zwei Meter Neuschnee fallen und damit das Futterangebot der Steinadler für die folgenden Tage und Wochen wieder stark einschränken.“
Für Maximilian Hornisch (Jg.96) spielt die Natur schon immer eine zentrale Rolle in seinem Leben. Als kleines Kind entdeckte er zusammen mit seinen Eltern die umliegende Pflanzenund Tierwelt auf Streifzügen durch nahegelegene Wälder und Wiesen. Dabei entwickelte er rasch ein rationales Interesse an den biologischen Prozessen, die dem Leben zu Grunde liegen. Später gesellte sich neben dem naturwissenschaftlichen Antrieb ein künstlerischer hinzu.
Maximilian Hornisch: „Ich begann die Natur als Ruhepunkt, Sehnsuchtsort und Inspirationsquelle wertzuschätzen. Zur selben Zeit trat die Fotografie in mein Leben und verband sich nachhaltig mit den neu entdeckten Aspekten der Natur. Zusammen bestimmen diese beiden Pfeiler mein Leben und treiben mich an – die Naturwissenschaften und die Naturfotografie.“