"Die besten Bilder entstehen manchmal völlig unverhofft, so auch dieses Foto eines Turmfalken-Männchens, das sich wohl kaum einen schöneren Ansitz hätte aussuchen können. Ich war gerade auf dem Rückweg von einer erfolglosen Foto-Tour, als ich vom Fahrrad aus den Greifvogel auf einer Straßenlaterne sitzen sah. Schnell stieg ich ab und holte meine Kamera aus dem Rucksack, um ein paar Aufnahmen zu machen. Ich freute mich zwar, doch noch ein Motiv gefunden zu haben, aber so richtig besonders waren die Bilder nicht.
Als der Turmfalke dann aber aufflog und sich zwischen die weißen Blüten setzte, die ich aus dem Augenwinkel schon gesehen hatte, schlug mein Herz höher, weil ich mir solch eine Situation schon lange Zeit ausgemalt hatte. Als ich gerade überlegte, meinen Zweifach-Konverter abzuschrauben und so noch mehr von dem Baum mit auf das Bild zu bekommen, war er auch schon wieder weg. So waren es am Ende nur ein paar Sekunden, die meinen ganzen Tag versüßten und mich laut pfeifend nach Hause fahren ließen."
Thomas Hempelmann ist 23 Jahre alt und studiert Landschaftsökologie und Naturschutz in Greifswald. Schon als Kind konnte er sich für die Vogelwelt begeistern und verbrachte die meiste Zeit in der Natur. Recht schnell kam bei ihm der Wunsch auf, seine Beobachtungen auch fotografisch zu dokumentieren und als Erinnerungen festzuhalten. Über die Jahre hinweg wurde er aber auch mehr und mehr zu einer kreativen Form der Naturfotografie inspiriert, und er versucht, die Schönheit der Natur auf eine möglichst ästhetische Art und Weise abzubilden. Dabei konzentriert er sich vor allem auf die heimische Natur und zeigt damit, dass auch Gebiete direkt vor der Haustür viel zu bieten haben.
In der diesjährigen Sonderkategorie Buche – Baum des Jahres 2022, die in Kooperation mit der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe ausgelobt wurde, wählte die Jury zehn Bilder aus: Naturaufnahmen, die besondere fotografische Perspektiven der ökologisch wichtigsten Baumart unseres Landes zeigen. Vom kleinen Detail eines Blattes bis zum alten Urwaldbaum reicht das Spektrum der Fotos.
Gemeinsam richten die GDT und die NABU-Stiftung Nationales Naturerbe mit der Wettbewerbskategorie die Aufmerksamkeit auf die Charakterbaumart unserer Wälder: Die Buche und ihr Lebensraum, naturnahe Laub- und Mischwälder, sind durch zunehmende Holznutzung und den Klimawandel gefährdet. Naturnahe Wälder mit alten Bäumen bieten dagegen Lebensraum für unzählige kleine und große Tierarten und selbst Totholz im Wald sorgt dafür, dass der Wald für Klimawandel und Wetterextreme besser gerüstet ist.
Carsten Ott wurde in Braunfels geboren und ist im hessischen Wetzlar aufgewachsen. Dort hat er als Kind, mit seinen Onkel, erste Erfahrungen in der Naturfotografie gesammelt. Seit 2019 lebt der Umwelt- und Sicherheitsingenieur mit seiner Familie in Darmstadt.
Inspiriert durch einen befreundeten Naturfotografen nahm Carsten zu einem 6 -monatigen Auslandsaufenthalt dessen analoge Kamera mit. Schnell hat ihn die Fotografie begeistert. In den darauffolgenden Jahren verwirklichte er sowohl zahlreiche Fotoprojekte, als auch Projekte mit Naturschutzorganisationen.
Carsten zeichnet sich durch eine andere Sichtweise auf die Flora und Fauna aus. Der leidenschaftliche Naturfotograf reiste unter anderem nach Asien, Südamerika und Afrika um dort verschiedenste Tier- und Pflanzenarten zu fotografieren. Die Landschaft und Tierwelt Südafrikas faszinieren ihn besonders.
Seit 2011 ist er Vollmitglied der GDT und engagiert sich in der Regionalgruppe VI Hessen, Pfalz, Saarland.
Er hat in den letzten Jahren zahlreiche nationale wie internationale Wettbewerbe gewonnen. Carsten möchte mit seinen Fotos sowohl für die Fotografie selbst, als auch für die Natur begeistern und den Naturschutzgedanken mit der Fotografie vereinen.
www.naturfotografie.co
Corinna Leonbacher ist Cellistin an der Staatsoper Hannover und hat neben der Musik in der Naturfotografie eine zweite große Leidenschaft gefunden.
Im Gegensatz zur Ausdrucksform Musik, in der es vor allem um den wahrhaftig empfundenen, aber dennoch flüchtigen Moment geht, ist es durch die Kunst der Naturfotografie möglich, etwas zu „produzieren“, das erhalten bleibt und die in der Natur erlebten wunderbaren Augenblicke auch im Nachhinein teilbar macht. Bei der künstlerischen Naturfotografie kommt es Corinna Leonbacher nicht auf die Darstellung besonders exotischer oder seltener Motive an, sondern ihre Bilder sollen Emotionen transportieren, ein besonderes Detail hervorheben oder auch durch Abstraktion die Schönheit der Natur visuell erlebbar machen. Die lebendige Natur in und um Hannover bietet Corinna Leonbacher sehr viele Möglichkeiten der Naturfotografie vor der Haustür. Darüber hinaus fotografiert sie zudem besonders gern in den Südtiroler Alpen und ist aus diesem Grund nicht nur Mitglied der GDT, sondern auch bei „Strix“, dem Verein der Südtiroler Naturfotografen. Die Fotos von Corinna Leonbacher waren bei Wettbewerben wie dem GDT Naturfotografen des Jahres und Asferico erfolgreich und wurden in Zeitschriften und Büchern veröffentlicht.
www.corinnaleonbacher.de
Florian Smit (*1993) arbeitet als professioneller Naturfotograf und lebt derzeit gemeinsam mit seiner Frau Lisa Marie auf einem alten Resthof bei Bremervörde. Seit frühester Kindheit treibt es ihn hinaus in die Natur. Gemeinsam mit seinen Eltern reiste er in selbstausgebauten Expeditionsfahrzeugen quer durch Europa. Die Kamera gesellte sich jedoch erst ein wenig später, im Alter von acht Jahren, hinzu und war seitdem auf keiner Reise mehr wegzudenken.
Im Jahr 2012 brach er sein Abitur ab und begann eine Ausbildung zum Fotografen. Diese schloss er im Sommer 2015 als einer der drei besten Absolventen deutschlandweit ab. Seither ist der Nikon-Fotograf als selbstständiger Freiberufler tätig – er setzt weltweit Fotoprojekte um, verkauft FineArt-Drucke, gibt Workshops, schreibt für renommierte Magazine, hält Fachvorträge und präsentiert Multivisionsshows.
Gemeinsam mit seiner Frau Lisa Marie erfüllte er sich seinen Lebenstraum vom Reisen. Die beiden kennen sich bereits seit der Schule und leben seit fast zehn Jahren zusammen.
www.floriansmit.com