Michel d’Oultremont ist 22 Jahre alt und stammt aus der belgischen Provinz Wallonisch-Brabant.
Seit frühester Kindheit interessiert sich Michel für die Natur. Im Alter von 12 Jahren begann er, die Umgebung seines Heimatdorfes mit dem Fernglas zu erkunden, und es dauerte nicht lange, bis auch die Fotografie eine Rolle in seinem Leben spielte. Seit 2007 betreibt er diese mit großer Leidenschaft. Besonders die Fauna der Feuchtgebiete hat es dem jungen Belgier seit jeher angetan, und so wundert es nicht, dass das Arbeiten aus einem schwimmenden Tarnzelt heraus für ihn die Quintessenz von Naturfotografie darstellt. Zwar fotografiert er überwiegend in seiner Heimat, doch wenn sich die Möglichkeit bietet, besucht Michel auch gerne andere Naturräume Europas, immer auf der Suche nach möglichst unverfälschter, wilder Natur. Doch egal, wohin es ihn auch verschlägt, sein größtes Glück ist es, in der Morgendämmerung auf dem stillen Wasser zu sein.
Ich arbeite sehr gerne mit einem schwimmenden Tarnzelt auf stehenden Gewässern, und zu den Motiven, die mich dabei am meisten ansprechen, gehören die Schwarzhalstaucher. Diese kleinen Wasservögel mit ihren rubinroten Augen und ihrem wunderschönen, dezenten Gefieder sind meiner Meinung nach einfach bezaubernd. Und auch ihr Verhalten ist ausgesprochen interessant. Am liebsten fotografiere ich die kleinen Taucher lange vor Tagesanbruch oder am Abend, wenn die Sonne untergeht. Dann herrscht eine fantastische Lichtstimmung auf dem Wasser, die mich jedes Mal zutiefst emotional berührt. Diese Empfindungen möchte ich mit meinen Bildern zum Ausdruck bringen, und mein Projekt soll eine Hommage sein an diesen wundervollen Vogel, der mich nach all dieser Zeit noch genau so fasziniert wie am ersten Tag.
Im April festigen die Schwarzhalstaucher ihre Bindung durch komplexe Balzrituale. Männchen und Weibchen wirken an diesem Morgen richtig verliebt.
An diesem Abend war das Licht außergewöhnlich schön, fast magisch. Der Taucher sucht noch einige Wasserschnecken, bevor er sich für die Nacht in den Schilfgürtel zurückzieht.
Die Schatten der Nacht schwinden, und dichter Morgennebel verhüllt den See. Nach einer wohlverdienten Ruhepause erscheint der Schwarzhalstaucher wieder in seinen Nahrungsgründen.
Im Juli sind die flachen Uferbereiche bedeckt von den Blütenständen des Wasserknöterichs. Ein fantastisches, fast unwirklich anmutendes Farbenspiel im Spektrum von Gelb bis Pink.
Wenn ein Vogel plötzlich hinter so dichter Vegetation auftaucht, ist manuelles Fokussieren die einzige Möglichkeit, ein scharfes Bild zu bekommen.
Im dichten Morgennebel balzt das Pärchen direkt vor meinem schwimmenden Tarnzelt. Ich hatte mich bewusst im Gegenlicht positioniert, um diese ganz besondere Lichtstimmung einzufangen.
Im Zwielicht leuchten die Augen der Schwarzhalstaucher besonders intensiv.
Ein flüchtiger Augenblick am Endes des Tages – ein Schwarzhalstaucher sucht nach Nahrung, eingerahmt von den leuchtenden Reflexen der untergehenden Sonne.