Hermann Hirsch, 19 Jahre, lebt im Herzen des Ruhrgebiets, in Dortmund. Hier wurde er seit frühester Kindheit durch seine Eltern mit der Natur konfrontiert. Die Liebe zur teilweise verstecktenheimischen Flora und Fauna, die dabei entstand, hat ihn seither nicht mehr verlassen. Nachdem er einige Zeit im NABU tätig war, fing er im Alter von 15 Jahren–Anfang 2009–mit der Naturfotografie an, um anderen Menschen die versteckten Schönheiten des Ruhrgebietes zu zeigen und sie so für ihren Schutz zu motivieren. Das Hobby wurde nach und nach zur großen Leidenschaft.Heute reist Hermann, soweit es ihm möglich ist,durch Europa,um über die heimische Natur hinaus Regionenunterschiedlichster Art zu fotografieren.Im März 2013 schloss er erfolgreich die gymnasiale Oberstufe ab und versuchtsichseitdem in unterschiedlichenBerufsbereichen. Egal was dabei schließlich herauskommen wird, eines ist sicher:Die Naturfotografie und die Liebe zur Natur werden ihn auch in Zukunft immer begleiten!
Das Ruhrgebiet–für viele der Inbegriff derUrbanität. Überall ragen graue Betonbauten, Zechen und Industriegebiete aus dem Boden. Die Natur hat dort kaum Platz sich zu entfalten und wird nur wenig berücksichtigt.Doch wenn man, wie ich, mit offenen Augen durch das Ruhrgebiet läuft, lassen sich an beinahe jeder Ecke wunderschöne Naturoasen mit unerwarteten tierischen Bewohnern finden. Die Natur kehrt zurück. Um diesen Kontrast deutlich hervorzuheben, habe ich bei meinen Bildern sehr darauf geachtet, keinerlei städtische Elemente einzubeziehen, um so das „Wilde Ruhrgebiet“ in den Vordergrund zu stellen.Ganz besonders in ehemaligen Industriegebieten und Abwassergräben, die noch vor wenigen Jahren von den Tieren gemieden wurden, entwickeln sich geeigneteRückzugsmöglichkeiten für diverse Arten. Anders als in der Vergangenheit,sieht der Mensch immer stärkerein, dass die Natur und ihre Bewohner für ihn einen sehr hohen Stellenwert haben und schützenswert und in keiner Weise zu vernachlässigen sind.Mit diesem Portfolio versuche ich,den Naturschutz in meiner Heimat, dem Ruhrgebiet, weiter zu fördern und möglichst vielen Menschen die Schönheit der hiesigen Natur zu vermitteln.
Verborgen im Dickicht
Häufig sieht man sie auf der Suche nach Nahrung über den Boden springen. Sobald jedoch die Dämmerung hereinbricht, ziehen sich die Rotkehlchen gerne ins schützende Dickicht zurück, um die für sie typischen melodischen Lieder zu singen.
Im Zauberwald
Der Schwarzspecht ist im Ruhrgebiet leider eine bedrohte Art, und man begegnet ihm in den Städten alles andere als häufig. Hört und sieht man ihn dann doch einmal, fasziniert er nachhaltig.
Farbtupfer
Im Winter scheinen die Rotkehlchen noch mehr zu leuchten als ohnehin schon.
Mutig
Geradeaus eine Bahnlinie, links eine Siedlung, rechts eine Hauptstraße, hinter mir die Stadt. Füchse sind in Städten nicht sehr wählerisch, was ihren Lebensraum anbelangt. Ein kleines ruhiges Plätzchen kann schon reichen, um einen ganzen Wurf junger Füchse großzuziehen.
Kletterkünstler
Eichhörnchen gehören wohl zu den elegantesten Kletterern unserer Heimat. Ohne Probleme kommen sie auf jeden Baum und in jeden Busch, und manchmal bezwingen sie sogar Hauswände.
Industriebrachen
Auf vegetationsarmen Industriebrachen fühlen sich die Flussregenpfeifer wohl. Daher gehören solche Flächen in Nordrhein-Westfalen zu den von ihnen am häufigsten genutzten Brutplätzen. Diese Nistplatzwahl führt jedoch leider oft zu Gelegeverlusten durch unachtsame Spaziergänger oder freilaufende Hunde.
Bergsenkungsgebiete
Durch den Abbau von Kohle sind im Ruhrgebiet nach und nach verschiedene Bergsenkungsgebiete entstanden. Diese füllen sich häufig mit Wasser und bieten neuen Lebensraum für zahlreiche Wasservögel.
Kulturfolger
Rehe leiden in den Städten zwar vielerorts an rapidem Lebensraumverlust, doch können sie sich durch eine sehr versteckte Lebensweise und die Nutzung von bewirtschafteten Flächen recht gut anpassen.
Gartenbewohner
Ein bis zwei Stunden nach Sonnenuntergang kommen die Igel aus ihren Tagesverstecken und begeben sich in den Gärten der Vororte auf Nahrungssuche.
Primaten der Lüfte
Auch wenn Rabenvögel vielerorts einen schlechten Ruf haben und sogar als Todesboten gelten, gehören sie zu den klügsten Vögeln überhaupt. Gerade im Winter kann man häufig große Ansammlungen dieser schönen Tiere beobachten.