GDT Meinungsforum

Thema: Umweltschutz/Insektensterben/Artensterben

  • Verfasser Nachricht
  • Verfasser: Portrait Sm
    Jürgen Kottmann
    (GDT-Mitglied)
    15.01.2017 um 10:05 Uhr
    Nachricht:
    Hier in NRW und vermutlich in ganz Deutschland stehen derzeit etwa 45 % der Pflanzen-, Pilz- und Tierarten auf der Roten Liste. Besonders schlimm steht es dabei um die Insekten.
    Allein 80 % der Schmetterlingsarten gelten als gefährdet. Die Bedeutung der Insekten für die Umwelt ist nicht zu unterschätzen, da sie nicht nur die wichtigsten Blütenbestäuber, sondern auch als Nahrungsquelle für Vögel, Eidechsen, Spinnen und sogar Fische unentbehrlich sind.
    Wie also lassen sich das Insektensterben und die damit verbundenen Schäden für unsere Ökosysteme aufhalten? Was können wir, die GDT, dagegen tun?
    Nicht verhindern können wir, dass Autos immer größer und stärker werden und eine Menge an Schadstoffe ausstoßen, wie zuletzt in den 80er Jahren. Nicht verhindern können wir, dass das Grundwasser immer schwerwiegender mit Nitrat verschmutzt wird und dass immer größere Flächen zubetoniert und asphaltiert werden. Ebenso wenig, dass Monokulturen zu dem alleinigen Zweck angebaut werden, um sie später als Treibstoff zu verbrennen!
    Können wir was tun? Was können wir tun?


  • Verfasser: Portrait Sm
    Michael Eisenhawer
    (GDT-Mitglied)
    13.02.2017 um 14:10 Uhr
    Nachricht:
    Hallo Jürgen,

    eine schwierige Frage, was sich glaube ich auch darin wiederspiegelt, dass bislang noch keine Antwort geschrieben wurde. Meiner Meinung nach triffst Du hier einen Nerv, denn die GDT ist sicher stark genug, Dinge zu bewegen.
    Auf höherer Ebene scheint es vielleicht nicht möglich, etwa zu bewegen. Jedoch denke ich, dass eine starke Stimme immer etwas erreichen kann. S. Margot Raggets Projekte "Remembering elephants" und "Remembering rhinos", wo über Spenden genug Geld gesammelt wird, um hervorragende Bildbände zu produzieren, die wiederum durch den Verkauf eine Menge Gelder für den Schutz der beworbenen Spezies einbringen. Ein ähnliches Projekt wäre natürlich auch, initiiert durch die GDT, in Deutschland denkbar. Was könnte jeder einzelne dazu beitragen? Hervorragende Bilder oder auch wissenschaftlich fundierte Texte, mit denen auf die Schönheit und Dringlichkeit von Veränderungen hingewiesen wird, wären z.B. ein Anfang. Das passierte bei den o.g. Projekten unentgeltlich, was in Anbetracht der Wichtigkeit in meinen Augen auch der Schlüssel zum Erfolg ist. Jedenfalls würde ich meine Bilder für so etwas zur Verfügung stellen.
    Da noch gar nicht ganz klar ist, womit wir es bei diesem Artensterben zu tun haben, sich aber meinen Informationen nach Hinweise verdichten, dass es auf Vergiftungen durch Pestizide zu tun haben könnte, wäre eine mögliches Ziel so einer Kampagne, dafür ein bewusstsein zu wecken, oder Forschungen zu den Ursachen und Auswirkungen von aktuellen Pestiziden (nicht nur Glyphosat) zu finanzieren.

    Im Kleinen kann sicher jeder etwas tun. Das fängt beim Gespräch mit dem Bauern oder der Naturschutzeinrichtung an, wenn ein Streifen am Rand der Wiese nicht gemäht wird, und geht über gepachtete und gepflegte Wildblumenwiesen weiter. Jedenfalls finde ich Deine Frage als Diskussion enorm wichtig und verstehe nicht, das das Forum bei anderen Fragen auch aktuell deutlich mehr Leben zeigt. Bei Facebook gibt es eine Gruppe für GDT Mitglieder, vielleicht erreicht man dort mehr Leute?

    Viele Grüße
    Michael


  • Verfasser: Portrait Sm
    Michael Eisenhawer
    (GDT-Mitglied)
    27.02.2017 um 11:03 Uhr
    Nachricht:
    192 Aufrufe und keiner schreibt? Offenbar ist das Thema innerhalb der GDT nicht so wichtig, wie andere (welche Bilder erscheinen im Forum).


  • Verfasser:
    Steffen Jung
    (GDT-Mitglied)
    03.04.2017 um 19:00 Uhr
    Nachricht:
    auf das, was wir als gdt tun können, weiss ich keine antwort ausser mit unserer künstlerischen arbeit dazu beizutragen, mehr bewusstsein zu schaffen.
    Was wir allerdings als einzelpersonen tun können, ist eine ganze menge, unter anderem sich in netzwerken wie campact oder avaaz zu engagieren, auch wenns dabei nur um einen mausklick gegen massentierhaltung, glyphosat und neonikotinoide geht...wir können über unser konsumverhalten bezüglich ernährung und anderen dingen für uns selbst sowie im familiären uns sozialen umfeld einiges bewegen und last not least, wenn man glücklicher besitzer eines zier- oder nutzgartens ist, durch sortenauswahl und biologisches wirtschaften eine ganze menge zur erhaltung der biodiversität beitragen.... und natürlich biologische land- und nachhaltige forstwirtschaft unterstützen, wo immer es geht.


  • Verfasser:
    Benno Brossette
    (GDT-Mitglied)
    03.07.2019 um 13:40 Uhr
    Nachricht:
    Jürgen Kottmann schrieb:
    Hier in NRW und vermutlich in ganz Deutschland stehen derzeit etwa 45 % der Pflanzen-, Pilz- und Tierarten auf der Roten Liste. Besonders schlimm steht es dabei um die Insekten.
    Allein 80 % der Schmetterlingsarten gelten als gefährdet. Die Bedeutung der Insekten für die Umwelt ist nicht zu unterschätzen, da sie nicht nur die wichtigsten Blütenbestäuber, sondern auch als Nahrungsquelle für Vögel, Eidechsen, Spinnen und sogar Fische unentbehrlich sind.
    Wie also lassen sich das Insektensterben und die damit verbundenen Schäden für unsere Ökosysteme aufhalten? Was können wir, die GDT, dagegen tun?
    Nicht verhindern können wir, dass Autos immer größer und stärker werden und eine Menge an Schadstoffe ausstoßen, wie zuletzt in den 80er Jahren. Nicht verhindern können wir, dass das Grundwasser immer schwerwiegender mit Nitrat verschmutzt wird und dass immer größere Flächen zubetoniert und asphaltiert werden. Ebenso wenig, dass Monokulturen zu dem alleinigen Zweck angebaut werden, um sie später als Treibstoff zu verbrennen!
    Können wir was tun? Was können wir tun?


    Hallo,
    Fotografen können da nicht viel tun. Beim Thema Insektensterben gibt es viele Irritationen. Gerne wird Glyphosat genannt, weil es leicht auszusprechen ist. Andere Ursachen sind dringlicher und werden kaum genannt. Heute ist es beliebt im Sommer Wiesen zu mulchen. Das vernichtet die Insektenwelt. Beliebt sind auch das Anlegen von Blühflächen. Die haben nur eine kurze Lebensdauer, weil unsere Böden zu sehr gedüngt sind. Das wird auch noch von der öffentlichen Hand finanziell gefördert. Als würde man das kleine Einmaleins der Ökologie nicht kennen. Nämlich Nährstoffarmut schafft Artenvielfalt.
    Gruß
    Benno Brossette


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